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christianroithinge

Karl*a kühlt

Das Mikroklima und die Aufenthaltsqualität in Städten ist ein sehr wichtiger Aspekt in der Planung. Durch die vorangehenden Analysen haben wir festgestellt, dass Fassadenbegrünung sowie Grün- und Wasserflächen zur Kühlung des umgebenden Mikroklimas beitragen, somit auch die Aufenthaltsqualität verbessern. Vor allem in Bezug auf die Hitzeperioden während der heißen Sommermonate und die damit in Verbindung stehenden sogenannten “Urbanen Hitzen Inseln” (U.H.I.), stehen Minderungsstrategien mittels kühlender Elemente im Straßenraum und Kühlleistung von Straßen im Diskurs. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, diesen Aspekt aufzugreifen und unser Konzept danach zu orientieren. Dieses beinhaltet als Schwerpunkte folgende Themen: Blue City, White City und Green City.


Bei „Blue City“ steht das Element Wasser im Vordergrund, wie beispielsweise Wasserflächen, Wasser-Sprüher und dergleichen. Auf Bodenflächen kann Kühlung sowohl mit offenen Wasserflächen, fließendem Wasser oder auch Springbrunnen erreicht werden. In der Karlsgasse können Nebelduschen dicht an der Fassade und unter den Bäumen installiert werden.



Bei „White City“ geht es darum, dass der Abstrahleffekt von Materialien bzw. die Farbe der verwendeten Materialien die Hitze speichert oder abstrahlt. Dabei liegt der Fokus vor allem auf Materialien, die das Sonnenlicht reflektieren und auch wenig Hitze speichern. In der Karlsgasse könnte das sowohl auf der derzeitigen Fahrbahn beziehungsweise dem gesamten asphaltierten Bereich als auch an verschiedenen Stellen der Fassaden geschehen.



Bei „Green City“ war die Überlegung, eine durchgängige Begrünung anzulegen. Die Fassaden können bepflanzt werden, um eine kühlende Wirkung zu erreichen. Dabei wurden in Bezug auf die Karlsgasse bereits zwei Punkte markiert. Hierbei kann einerseits mitten auf der Straße eine offene Gestaltung statfinden, andererseits wird eine Fassadenbegrünung als auch eine Hänge-Bepflanzung mit Kletterpflanzen über dem Straßenraum. Die kleinen Blöcke symbolisieren beispielsweise Gestaltungselemente welche auch als Sitzelemente fungieren.



Unsere Vision ist, schrittweise die Umgebung noch besser miteinander zu verknüpfen. Der Ausgangspunkt ist als erster Schritt die Umgestaltung der Karlsgasse. worauf sich auch der Großteil dieses Blogposts fokussiert.

Wir haben in einer Karte drei Schritte mit jeweiligen Fertigstellungsjahr angeführt, wonach wir unsere Maßnahmen für zukünftige Veränderungen ausrichten:

1. Step: Kerngebiet Karlsgasse, 2025 (Paniglgasse, Gusshausstraße)

2. Step: Freihaus (TU Bib) – Getreidemarkt, 2030

3. Step: Mozartplatz – Neugasse, 2040


Kunst und Kultur ist ein wesentlicher Bereich. Es gibt an der Stelle rund um den Karlsplatz sehr viele existierende Kultureinrichtungen, die sich zum Teil zusammengeschlossen haben.

Als Beispiel haben wir ein Projekt, den Hauptplatz in Pischelsdorf, genommen. Im Rahmen einer Kunstaktion von Klaus Schafler wurde der Hauptplatz unter Mitwirkung von Freiwilligen und Anrainern innerhalb von einer Stunde zur Gänze weiß gestrichen. Das Kunstprojekt beschäftigt sich mit der Erderwärmung und der Eindämmung des Klimawandels durch Manipulation von Wetter- und Klimabedingungen. Wissenschaftlicher Bezugspunkt des Weiß – Streichens ist der so genannte Albedo- Effekt. Dieser bezeichnet die Fähigkeit von Flächen, beispielsweise, von Asphaltstraßen, Hausdächern oder Schneefeldern, die Sonneneinstrahlung zu reflektieren.Weiße Flächen haben eine besonders hohes Reflexionsvermögen und führen somit zu einer Temperaturreduktion an der Erdoberfläche. Die aufgetragene Farbe ist ökologisch unbedenklich in der Anwendung und abbaubar, trocknet schnell und hält nicht lange- bis zum ersten Regenguss.



In der Karlsgasse befindet sich zurzeit eine große Fläche für den ruhenden Verkehr und darf befahren werden. In unserer Vorstellung ist die Karlsgasse autofrei. Die folgenden Darstellungen zeigen vier Szenarien, welche sich mit unterschiedlichen Herangehensweisen zur Umsetzung einer Verkehrsreduktion im Straßenraum auseinandersetzen und den nicht motorisierten Verkehr stärken.



In der ersten Plandarstellung sind zwei Varianten bzw. Szenarien in Bezug auf eine Einbettung eines Shared Space angeführt. Dabei bezieht sich das erste Szenario (Plandarstellung links) nur auf die Karlsgasse als Durchfahrtsstraße ohne Stellplätze. Das Szenario 2 stellt die Erweiterung dieser Zone auf einen Teil der Frankenberggasse und Paniglgasse dar. In allen Plandarstellungen ist der nördliche Teil der Karlsgasse und auch ein Teil der Argentinierstraße jeweils ab der Kreuzung Paniglgasse als Fußgängerzone vorgesehen und nur für Ladetätigkeiten befahrbar.



Die Szenarien 3 und 4 zeigen den Ansatz eines „Superblocks“, welcher den Verkehr zur Gänze oder großteils aus dem Areal entfernt und über die Hauptverkehrswege leitet. Die Anrainer*Innen können die nordwestlich gelegene Tiefgarage nutzen, welche fußläufig erreichbar ist. Dabei steht der nicht motorisierte Verkehr im Vordergrund und schafft mehr Platz für Fußgänger*Innen und Radfahrer*Innen. Der zurückgewonnene Straßenraum kann durch die Lokalbetreiber*Innen und Anrainer*Innen bespielt werden und dient auch als Aufenthaltsraum für Studierende und Passant*Innen.


Weiteres Vorgehen


Die nächsten Schritte befassen sich weiterhin mit der Gestaltung und Maßnahmensetzung in und um die Karlsgasse. Es werden verschiedene Szenarien erstellt und Möglichkeiten der Gestaltung durchgespielt und weiter entwickelt. Im Zuge dieser Erarbeitung werden gleichzeitig Step 2 und 3 unseres Konzepts im Auge behalten und bereits mitgedacht.


Quellen Referenzbilder:

Alle Plan- und Modelldarstellungen aus eigener Produktion


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