Stepping Stones - Karl*a schreitet in eine coole Zukunft

Das Mikroklima und die Aufenthaltsqualität in Städten ist ein sehr wichtiger Aspekt in der Planung. Durch die vorangehenden Analysen haben wir festgestellt, dass Fassadenbegrünung sowie Grün- und Wasserflächen zur Kühlung des umgebenden Mikroklimas beitragen, somit auch die Aufenthaltsqualität verbessern. Vor allem in Bezug auf die Hitzeperioden während der heißen Sommermonate und die damit in Verbindung stehenden sogenannten “Urbanen Hitzen Inseln” (U.H.I.), stehen Minderungsstrategien mittels kühlender Elemente im Straßenraum und Kühlleistung von Straßen im Diskurs. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, diesen Aspekt aufzugreifen und unser Konzept danach zu orientieren. Dieses beinhaltet als Schwerpunkte folgende Themen: Blue City, White City und Green City.
DIE "STEPPING STONES"

Die Projektentwicklung konzentriert sich zunächst auf das Kerngebiet in unmittelbarer Umgebung der Karlsgasse und der TU Campus Gebäude des Karlsplatzes, bevor im nächsten "Step" die Entwicklung auf in die Umgebung getragen wird. Dort sollen dann der Getreidemarkt beplant werden und danach als Schritt 3 die Begegnungszone bis zu anderen bestehenden Begegnungszonen und Spielstrassen nahe der Mozartgasse verbunden werden.
DAS BETEILIGUNGSKONZEPT

Die vielen unterschiedlichen AkteurInnen mit deren vielseitigen Interessen sollen frühzeitig und pro aktiv miteinbezogen werden in das Projekt. Dazu gehört viel informieren und kommunizieren, danach aktiv beteiligen in Form eines Straßenfestes und einiger Workshops. Eine Ideenbox wird in der Karlsgasse aufgestellt werden, Entdeckungstouren sollen veranstaltet werden und ein "Open-House: TU" Konzept soll den "unbekannten" TU Campus auch für AnrainerInnen und nicht dort studierende Bevölkerung bekannter gemacht werden. Durch die Touren durch den Campus wird der Ort für die Bevölkerung transparenter und beliebter als Aufenthaltsort.
Auch mit Künstlern und Künstlerinnen des Gußhausviertels und der Schleifmühlgasse soll kooperiert werden, diese können bei der Gestaltung aktiv werden.
Geschäftsbetreiber wie das Cafe Alter Ego, das Radshop Stadtadler und das Computerstudio Wehsner sind auch Teil des Beteiligungskonzeptes - insbesondere sollen Gastgärten mitgedacht werden. Schattenspendene Objekte und ein Dach aus Pflanzen könnte den Aufenthalt vor dem Cafe attraktiver machen.

"WHITE CITY" - WEISSE INFRASTRUKTUR


Die Karlsgasse verläuft etwa Nord-Süd, das bedeutet, ab 12 Uhr Mittags bis 17 Uhr Abends ist die Gasse stark besonnt. Sitzelemente und Baumkronendurchmesser von etwa 8 Meter kann effektiv die Gasse beschatten. Ein offen und frei fliessender Bach in einem flachen Bett von etwa einem Dezimeter und etwa 1 Meter Breite spendet Kühle und Luftfeuchtigkeit an die Umgebung. Helle, meist weisse Fassadenflächen und Strassenflächen heizen sich bei Besonnung weniger auf und ermöglichen ein etwas kühleres Mikroklima, besonders im Sommer.



"GREEN CITY" - GRÜNE INFRASTRUKTUR

Das Grünraumkonzept des ersten Schrittes (Kerngebiet) sieht neue Bepflanzung in Form von Bäumen mit schattenspendener Baumkrone entlang der Karlsgasse vor. Mit dem Schwammstadtkonzept wird speziell auf die Bedürfnisse der Bäume geschaut: Konventioneller Asphalt, fahrende und parkende PKW verdichten den Erdraum unter der Strasse zusehens, was sich auf den Wurzelraum sehr nachteilig auswirkt und zu einen verfrühten Absterben der Bäume führen kann.
"BLUE CITY" - BLAUE INFRASTRUKTUR

Eine Stadt ist ein vielseitig genutzter und bebauter Bereich, die Karlsgasse ist auch unterhalb der Straße mit bestehenden Leitungen stark vernetzt. Unter der Karlsgasse sollen Schwammkörper untergebracht werden, die eine Besonderheit aufweisen: Granitschotter, gemischt mit Substrat schützt den empfindlichen Wurzelraum vor Verdichtung und ermöglicht ein längeres Überleben und besseres Wachstum des Baumes. Der Schwammkörper nimmt Regenwasser von Dachflächen und Straßenfläche auf, entlastet auf diese Weise auch die Kanalisation im Falle eines Starkregenereignisses. Eine Win-Win Situation für die Karlsgasse!

DAS VERKEHRSKONZEPT

In der Karlsgasse befindet sich zurzeit eine große Fläche für den ruhenden Verkehr und darf befahren werden. In unserer Vorstellung ist die Karlsgasse autofrei - die versiegelten, asphaltierten Flächen und die PKW selbst heizen sich im Sommer stark auf und Bäume haben es schwer zu wachsen in einer stark versiegelten Umgebung.
Dabei durchzieht die gesamte Karlsgasse sowie auch Teile der angrenzenden Straßenräume (Frankenberggasse, Paniglgasse, Argentinierstraße) eine Fußgängerzone, welche nur von Anrainerinnen zur Erschließung von Garagen befahren werden darf.
Bei den Kreuzungen Paniglgasse/Karlsgasse und Gußhausstraße/Karlsgasse werden Begegnungszonen festgelegt, um hier einen Verkehrsfluss zu garantieren und gleichzeitig die querenden Menschen nicht zu behindern. Die Stellplätze für den ruhenden Verkehr wurden teilweise auf Nebenstraßen verlegt beziehungsweise werden in Kooperation mit den umliegenden Tiefgaragen kompensiert.
Ein besonderer Knotenpunkt stellt die Kreuzung Paniglgasse/Karlsgasse dar, da hierbei sowohl Car-Sharing Punkte als auch E-Tanksäulen verortet werden - Ein Umstieg vom PKW auf andere Mobilitätsformen wird mit einem Carsharing Platz attraktiviert, wo ein PKW geliehen werden kann und an einer von mehreren Ladesäulen auch aufgeladen werden kann und dort gibt es auch einen Fahrradabstellanlage. Mit geförderten, vergünstigten Stellplätzen für AnrainerInnen in den Tiefgaragen im Umkreis soll der Umstieg auf einen unterirdischen Stellplatz gefördert werden.