Straßenraum für ALLE!
Um auf möglichst viele verschiedene NutzerInnengruppen einzugehen, spiegelt sich im Entwurf der Gedanke des wandelbaren Raumes wieder, der den Ansprüchen unterschiedlicher NutzerInnen gerecht wird. Die Reduzierung des motorisierten Verkehrsaufkommens im Gebiet ist hierfür von großer Bedeutung, um neue Freiflächen, die mit verschiedenen Funktionen bespielt werden, zu schaffen. Die Karlsgasse wird deshalb in eine Fußgängerzone umgewandelt, um eine möglichst sichere und angenehme Durchquerung des Gebietes zu ermöglichen und eine größtmögliche Aufenthaltsqualität für die unterschiedlichen NutzerInnen zu gewährleisten. Die nötige Barrierefreiheit sowie ein taktiles Leitsystem sorgen dafür, dass dies auch wirklich für alle NutzerInnengruppen möglich ist.
Karla wird beruhigt
In der Gusshausstraße wird der Bereich vom neuen EI Gebäude bis hin zum alten EI Gebäude durch eine Begegnungszone beruhigt und bietet somit auch mehr Möglichkeiten den studentischen Alltag mittels verschiedener gestalterischer Elemente auf den Straßenraum auszuweiten. Um eine bessere Vernetzung der einzelnen TU Gebäude zu schaffen, entsteht in der Apfelgasse ebenfalls eine Begegnungszone, die eine wichtige Verbindungsfunktion zwischen den verschiedenen TU Instituten darstellt. Hinzukommend werden “Urban Gardening” Flächen für die AnrainerInnen geschaffen, die eine weitere Verkehrsberuhigung zur Folge haben und zu einer attraktiveren Raumgestaltung führen. Durch eine Aufpflasterung des Schutzweges wird außerdem eine sichere Querung beim TU Ausgang/Eingang in der Paniglgasse geschaffen und diese zusätzlich weiter entschleunigt.
Mehr Flexibilität
Der Straßenraum der Karlsgasse zeichnet sich als wandelbarer Raum aus, da er mehrere Flächen aufweist, die mit denselben gestalterischen Elementen ausgestattet sind, diese aber in ihrer Funktions- und Nutzungsweise wandelbar sind. Es kommt also darauf an, welche Funktion der jeweilige NutzerIn gerade braucht beziehungsweise welche Ansprüche er an das Objekt hat und dadurch ergibt sich die Nutzung des Elementes. Der Raum kann sich somit in seiner Funktionsweise und Gestaltung wandeln. Dieser Gedanke der Wandelbarkeit des Raumes wiederholt sich in der Nutzung der Karlsgasse zwischen Paniglgasse und Karlsplatz, wo die Freiflächen teilweise temporär als Marktflächen genutzt werden können.
Im Folgenden sind die Gestaltungselemente, die auf den weißen Spots - "wandelbaren SPOTS" - im Gebiet verortet sind, in ihren wandelbaren Nutzungsfunktionen dargestellt. Die unterschiedlichen Höheneinstellungen der Elemente stellen zusätzlich eine Form der Wandelbarkeit dar.
Das taktile Leitsystem verläuft in der gesamten Karlsgasse und verbindet alle Funktionsflächen miteinander. Es ermöglicht so auch NutzerInnen mit einer Behinderung einfacher am öffentlichen Geschehen teilzunehmen.
Gemeinsam schaffen wir mehr!
Der gemeinsame Dialog zwischen PlanerInnen, VerwalterInnen und NutzerInnen ist sehr wichtig, um für die Zukunft die richtigen Entscheidungen zu treffen, Probleme zu erkennen und diese zu lösen. Bereits in frühen Phasen des Projektes wollen wir die Betroffenen in unsere Planung einbeziehen und so auf ihre Bedürfnisse eingehen. In Workshops werden die AkteurInnen der Karlsgasse unter anderem geschult, die Möbel umzubauen, um so den besten Nutzen für sich zu erlangen. Außerdem erlernen sie hier viele Fertigkeiten, um später die Karlsgasse pflegen zu können. Am Ende der Partizipation steht die Zusammenarbeit zwischen den RepräsentantInnen der Grätzl-Stakeholder, so sollen auch die in der Zukunft geplanten Veranstaltungen in der Karlsgasse “neu” organisiert werden.
VerfasserInnen: May Nasar, Ivan Nikolic, Nenad Stojanovic, Viktor Willmar Abb. 1-9 sind eigene Darstellungen Quelle: Kartengrundlage:
Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
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